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2.2.3.11 Information der Physiotherapie für MIS Knie-TP-Patienten



Hier können Sie weitere ausführlichere Informationen über die physiotherapeutischen Nachbehandlungen einer navigierten MIS Knie TP als Pdf-Datei erhalten.

Bitte hier klicken


Der Eintrittstag


Sie werden gegen Abend von einer TherapeutIn unseres Physiotherapie-Teams besucht. Dabei werden Sie kurz über die Vorgeschichte Ihres Knieleidens befragt. Ihr Knie wird auf Beweglichkeit getestet. Es werden für Sie die Gehstöcke angepasst und Sie erhalten erste Instruktionen, wie man mit den Gehstöcken besser läuft und sich damit auf der Treppe zurechtfindet.

Weiter werden Ihnen Atemübungen gezeigt, die nach der Operation zu einer bewussten Atemvertiefung führen sollen, um mögliche Komplikationen (z.B. Lungenentzündung) zu vermeiden.

Der Operationstag

Nach der Operation wird eine TherapeutIn vorbeikommen und mit Ihnen die Atemübungen wiederholen. Sie sollten diese stündlich mindestens 10 Mal durchführen.

Wir werden Ihnen eine Bewegungsschiene (Kinetekschiene) zur Erhaltung der Beweglichkeit (oder bei Bedarf zu einer bestimmten Lagerung) anpassen. Auf dieser Bewegungsschiene wird Ihr Knie passiv (d.h. Ihre Muskulatur sollte dabei locker bleiben) für je eine Stunde in 90° Beugung belassen, danach über ein Bewegungsausmass von 90° bewegt und dann in maximaler Streckung gelagert. (Die gestreckte Lagerung auf der Kinetekschiene ist nicht erlaubt!)

Diese „Wechsellagerung“ wird jedoch nur angewandt, wenn sie schmerzfrei sind. Ansonsten wird der Beugungswinkel dem Schmerzempfinden angepasst.


Der 1.Tag nach der Operation


Am ersten Tag nach der Operation werden Sie sitzen können und wenn es die Kräfte erlauben, dürfen Sie das erste Mal aufstehen und die ersten Schritte an Gehstöcken oder an anderen Hilfsmitteln gehen (sofern das Gefühl der Beine vorhanden ist).

Das operierte Bein wird dazu bis über das Kniegelenk eingebunden, das „Gesunde“ bis auf Kniehöhe. Dies dient zur Kreislaufunterstützung.

Die Belastungslimite (in kg) des operierten Beines bestimmt der Operateur. Die zuständige PhysiotherapeutIn wird Sie diesbezüglich informieren und instruieren.

Bei der Lagerung achten Sie bitte auf eine gestreckte Haltung des Knies, mit einem Kissen unter der Ferse (sofern nichts anderes verordnet wird).

Die Bewegungsschiene werden Sie ab dem ersten Tag nach der Operation dreimal pro Tag für eine Stunde benutzen. Bitte beginnen Sie langsam den Bewegungswinkel zu erhöhen, sodass sie keine Schmerzen, sondern lediglich ein erhöhtes Spannungsgefühl wahrnehmen, welches für Sie erträglich ist.


Der 2.Tag nach der Operation

Grosser Wert wird nach der Operation auf die aktive Kniestreckung gelegt. D.h. es ist wichtig, dass Sie das Anspannen des vorderen Oberschenkelmuskels (M. Quadriceps) erlernen und auch trainieren werden. Die PhysiotherapeutIn wird dazu verschiedene Übungen instruieren und Sie bitten, diese täglich mehrmals durchzuführen. Dadurch erreichen Sie ein stabiles und sicheres “Knie-Gefühl“ beim Gehen.

Diese Kniestreckung, die auch beim Gehen eine grosse Bedeutung hat, werden wir (falls notwendig) immer wieder bei verschiedenen Gangübungen erwähnen und auch gezielt trainieren.

Für die aktive Beugung ist es sinnvoll, wenn Sie mehrmals am Tag das operierte Knie möglichst schmerzfrei beugen. Dabei ist zu beachten, dass die Ferse immer Kontakt zur Bettunterlage behält.


Die Belastungslimite und auch die Lagerung des operierten Beines, bleiben für die kommenden Tage unverändert. Bis zum fünften postoperativen Tag sollten Sie beachten, dass das operierte Bein beim Gehen und beim Sitzen bis über das Kniegelenk einbandagiert bleibt (ausgenommen: WC-Benützung). Es kann vorkommen, dass in einzelnen Fällen die Bandage noch etwas länger getragen werden sollte.


Der 3. und die folgenden Tage nach der Operation

Das Treppensteigen wird, sobald die Infusionen entfernt sind, Ihr nächstes Ziel sein. Um möglichst schnell ein ergonomisches Gangbild zu erreichen, werden wir mehrmals Ihr Gangbild analysieren, um persönliche Korrekturen anzubringen und dazu angepasste Übungen instruieren.

                   

Zu einer guten Wundheilung gehört auch die Narbenbehandlung. Sie erhalten von Ihrem Therapeuten genaue Informationen, um dies danach selbständig morgens und abends durchzuführen.

Die Bewegungsschiene sollte weiterhin im gleichen Rhythmus benutzt werden, um kontinuierlich einen möglichst hohen Beugungswinkel zu erreichen bzw. zu erhalten. Sobald Sie jedoch von der PhysiotherapeutIn zur Knie-TP-Gruppentherapie aufgefordert werden, reicht ein zweimaliges Benutzen der Bewegungsschiene.

In der zweiten Hälfte Ihres stationären Aufenthalts, d.h. sobald Sie einen passiven Beugungswinkel von 90° erreichen und Sie selbständig in die Physiotherapieräumlichkeiten gehen können, bieten wir Ihnen eine zweite geführte Therapieeinheit pro Tag an.

Diese ist als Gruppentherapie konzipiert. Sie werden aufbauend jeden Tag neue Übungen erlernen und diese in einem Parcours absolvieren. Die Dauer und Intensität der Übungen wird täglich Ihren Möglichkeiten angepasst. Hier werden Sie auch andere Knie-TP-Patienten kennenlernen und einen Erfahrungsaustausch pflegen können.


Die Knie-TP Gruppentherapie

Die einzelnen Übungen:

Totalgym

          

Diese Übung dient dazu, die Beugung und die Streckung des Kniegelenks mit zunehmendem Gewicht zu verbessern. Sie wirkt durchblutungsfördernd und unterstützt den Heilungsverlauf.

Fahrrad



Fahrradfahren dient der Verbesserung der Beugung und der Streckung des Kniegelenks und ist sehr durchblutungsfördernd. Die Länge des Pedals der operierten Seite kann Ihrem möglichen Beugungswinkel angepasst werden.


Koordinationsübungen



Hier wird auf verschiedene Weise geübt auf einem Bein zu stehen. Dies fördert die Sicherheit und Kontrolle des operierten Knies beim Gehen mit zunehmender Belastung und auf unebenen Flächen.

Vom Sitz aufstehen



Diese Übung dient vor allem der Kräftigung der Streckmuskulatur des Knies.

Knie beugen



Diese Übung dient vor allem der Kräftigung der Beugemuskulatur des Knies.

Mit weiteren zahlreichen physiotherapeutischen Massnahmen (bsp. detonisierende Muskeltechniken, Dehnungen, etc.) werden wir Sie unterstützen, um eine möglichst reiz- und schmerzfreie Wundheilungsphase zu erreichen. In dem Sinne wünschen wir Ihnen eine gute Nachbehandlungszeit. Falls Sie etwas nicht auf Anhieb verstehen oder weitere Fragen haben, gibt Ihnen die zuständige PhysiotherapeutIn gerne Auskunft.

 

P.S. Weitere Informationen über die minimal-invasive coputernavigierte Implantation von Knieprothesen oder auch zu weiteren Behandlungen der Orthopädisch-traumatologisch-sportmedizinischen Abteilung des Spitals Oberengadin finden Sie auch auf der Website:
www.orthopaedie-samedan.ch
www.sportmedizin-samedan.ch

 

 

Die Arthrose des Kniegelenks
Gonarthrose:

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